Design & Branding
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Welche Schriftarten gibt es?
Immer wieder werden wir gefragt: Welche Schriftarten gibt es? Hinter dieser Frage verbirgt sich meist der Wunsch, überhaupt erstmal eine Grundorientierung im Dschungel der Typografie zu schaffen. Denn Schriftarten gibt es wie Sand am Meer. Oder wie Buchstaben in der Buchstabensuppe. Allein Google stellt unter Google Fonts ungefähr 1000 Schriftarten kostenlos zur Verfügung.
In diesem Artikel geben wir dir eine Übersicht über die verschiedenen Typen an Schriftarten. Außerdem erfährst du, für welchen Zweck welche Schriftart besonders gut geeignet ist. Übrigens: Dieser Artikel verwendet die Schriftart „Lato“, eine serifenlose Schrift. Was das heißt?
Lies weiter, dann erfährst du es! Und vielleicht hast du angesichts unserer Übersicht ja auch eine Idee, warum wir uns ausgerechnet für diese Schriftart entschieden haben…
Darum ist es so wichtig, welche Schriftart du auswählst
Modernes Unternehmen, altbackene Schriftart – das passt nicht zusammen.
Das Logo der Konditorei in Schreibschrift? – Passt schon eher!
Ob für die Website, einen Flyer oder das Unternehmenslogo – mit der Wahl einer passenden Schriftart wertest du dein Unternehmen und deine Produkte enorm auf und begeisterst deine Leser, Interessenten und Kunden. Denn wenn die von dir gewählte Schriftart und dein Markenkern harmonieren, wirkt dein gesamter Unternehmensauftritt insgesamt viel stimmiger.
Gleichzeitig haben klug ausgewählte Schriftarten ganz praktische Funktionen: Texte sind besonders leserlich oder wecken die Aufmerksamkeit der Leser. Für Broschüren-Texte, Onlineformate und Werbebanner gilt es den Fokus hier ganz verschieden zu setzen. Denn die meisten Schriftarten sind nicht gut oder schlecht (abgesehen von Comic Sans, die ist wirklich schlecht), sondern passen oder passen nicht für ganz konkrete Zwecke. Lies weiter, um zu erfahren, welche Schriftarten es gibt und für wen und wofür sie sich besonders eignen.
Schriftart-Typen
1. Serifenlose Schriften
Serifenlose Schriften verzichten auf Serifen (Linien als Abschluss von Buchstaben). Sie sind schlicht, schnörkellos und wirken daher gegenüber den klassischen Serifenschriften eher modern. Dabei zeichnen sie sich durch eine klare Linienführung aus. Einige serifenlose Schriften tragen das „Sans“ (von frz. sans – dt. „ohne“) oder „Sans Serif“ (dt. „ohne Serif“) im Namen, so zum Beispiel Merriweather Sans.
Geeignet für:
Aufgrund der schlichten Gestalt eignen sich serifenlose Schriften für die Vermittlung von Sachinformationen sowie für Unternehmen, die einen unkomplizierten Eindruck erwecken möchten. Das beste Beispiel dafür ist Google, das sein Logo im Jahr 2015 von einer Serifenschriftart zu einer serifenlosen Schrift geändert hat. Warum? Damit auch im simplen Logo die einfache Nutzung der Suchmaschine versinnbildlicht wird. Die Google-Startseite umfasst lediglich das Logo und eine Suchmaske – das sind Schlichtheit und Einfachheit pur, die als Markenkern mit diesem Logo zusätzlich betont werden.
Aufgrund ihrer Schlichtheit eignen sie sich nicht nur für informative Texte wie Verkehrsschilder, Sachbücher und offizielle Dokumente, sondern auch für Texte auf Websites und in Apps – besonders deshalb, weil sie auf allen Bildschirmtypen und -größen gut lesbar abgebildet werden. Im Gegensatz zum Zeitungs- und Buchlesen werden digitale Texte weniger nach Linien, sondern verstärkt nach Absätzen untergliedert, weshalb die unterstützende Linienführung der Serifenschriften hier nicht so stark ins Gewicht fällt.
Auf den ersten Blick wirken serifenlose Schriften zwar unscheinbar. Gerade dickere Buchstaben – etwa in fettem Druck – können aber durchaus die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich ziehen, weshalb dieser Schrifttyp auch von einigen Firmenlogos genutzt wird.
Entstehung:
Die erste serifenlose Schriftart wurde im Jahr 1816 in England gegossen. Ihr Erfinder William Caslon nannte sie übrigens „English Egyptian“ – in dieser Namensgebung spiegelt sich die Ägyptenmode, die auch für die Schriftarten vom Typ der „Egyptienne“ prägend werden sollte. Besondere Verbreitung fanden serifenlose Schriften vor allem in den 1920er und 1930er Jahren. Serifenlose Schriften wurden aufgrund ihres einst ungewohnten Erscheinungsbildes früher als auch „Grotesk“ bezeichnet – ein Name, der sich bis heute in einigen Bezeichnungen erhalten hat. Die bekannte serifenlose Schriftart Helvetica zum Beispiel, die in den 1950er Jahren in Deutschland erfunden wurde, trug zu Anfang auch den Namen „Neue Haas Grotesk“. Eine noch weitere Verbreitung fand die Schriftart Arial, die 1982 entwickelt wurde, um auf Bildschirmen besonders lesbar zu sein – nicht immer waren Bildschirme so hochauflösend wie heute.
Marken mit serifenlosen Schriften:
Vorteile:
Schriften ohne Serifen sind auf das Wesentliche reduziert. Sie wirken sauber, präzise und bringen damit neben Klarheit, Schlichtheit und Einfachheit auch Effizienz zum Ausdruck. Durch den Verzicht auf die klassischen Verzierungselemente wirken sie im Vergleich zu Serifenschriften meist moderner. Zudem behalten sie ihre Lesbarkeit auch bei kleinen Schriftgrößen. Ein weiterer Vorteil ist ökonomischer Natur: bei großen Druckmengen sparst du mit serifenlosen Schriften Tinte.
Nachteile:
Im Vergleich wirken Serifenschriften weniger edel, weniger galant und bisweilen auch steril. Je nach Kontext kann das unangemessen wirken.
Beispiele für serifenlose Schriften:
2. Serifenschriften
Serifen sind meist feine Striche, die an den Rändern beziehungsweise Abschlüssen von Buchstaben – und zwar oben, unten und seitlich – hinzugefügt werden. In der Regel sind diese Serifen deutlich dünner als die Buchstaben.
Geeignet für:
Serifenschriften eignen sich neben Romanen, Zeitungen und textlastigen Broschüren vor allem für Branchen, die sich und ihren Produkten wie Dienstleistungen einen edlen Anstrich verleihen möchten. Dazu gehören zum Beispiel Gourmetprodukte, Hotels, Restaurants, aber auch Kultureinrichtungen wie Theater und Museen. Es ist daher nicht erstaunlich, dass neben der Süddeutschen Zeitung auch Modemarken wie Zara oder Giorgio Armani Serifenschriften in ihrem Logo verwenden.
Entstehung:
Serifenschriften sind der älteste Schrifttyp und finden sich bereits um 800 v. Chr. in der entstehenden Schrift der alten Griechen, die zunächst in Stein gemeißelt wurde. Die Serifen bildeten dabei den Abschluss des Buchstabens mit dem Meißel. In der kunstvollen Schrift des Mittelalters erhielten sich Serife als Pinselstriche, mit denen die Buchstaben verziert wurden. Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks, goss die Buchstaben für seine Buchpresse unter Rückgriff auf die Techniken und Gerätschaften der Münzer und Juweliere. Darum war er in der Lage, seine Buchstaben den handschriftlich geschriebenen Buchstaben der Mönche nachzuempfinden, sodass er serifenähnliche Verzierungen (Tropfen) in seine ersten Druckbuchstaben mit aufnehmen konnte. Serifenschriften fanden vielfach in alten Zeitungen Verbreitung, die zu ihrer Popularisierung beitrugen.
Marken mit Serifenschriften:
Vorteile:
Gerade bei langen Texten ist das Auge dankbar für die Serifen. Denn diese unterstützen als Markierungen der Buchstabenenden dabei, die Buchstaben schneller zu identifizieren. Das ermöglicht es dem Leser, sich leichter an den Buchstaben entlang zu hangeln. Zugleich wird durch die waagerechten Serifen die Schriftlinie hervorgehoben, was das Lesen ebenfalls erleichtert. Nicht ohne Grund wurde die wohl bekannteste Schriftart – Times New Roman, eine Serifenschrift – 1931 für eine Zeitung entwickelt: die englische Times.
Mach doch einfach mal den Test: Schlage einen beliebigen Roman auf und schaue, ob du Serifen an den Buchstaben finden kannst – in den allermeisten Fällen wird dies so sein. Darüber hinaus wirken Serifenschriften aufgrund der Verzierungen in der Regel edler, eleganter und klassischer als serifenlose Schriften.
Nachteile:
Die Serifen können irritieren und vom Wesentlichen ablenken. Einfache Botschaften, kurze Mitteilungen oder Sachinformationen – sollten darum eher in serifenlosen Schriften vermittelt werden. Nicht nur Verkehrsschilder, sondern auch Sachbücher, amtliche Empfehlungen oder die Website der Bundesregierung sind darum in serifenlosen Schriften gehalten.
Keine Frage: Natürlich sind Informationen in Serifenschrift nicht wesentlich besser oder schlechter verständlich als in einer serifenlosen Schrift – es geht hierbei vielmehr um Nuancen und die psychologische Wirkung.
Wird die Schrift verkleinert, kann dies der Verständlichkeit der Serifenschrift abträglich sein, da die ohnehin dünnen Serifen unter Umständen nicht mehr erkennbar sind.
Auf Websites raten wir von der Verwendung von Serifenschriften aus den genannten Gründen eher ab. In bestimmten Branchen ist ihre Verwendung trotz dieser Nachteile dennoch sinnvoll. Hier gilt es jedoch, die Nachteile genau abzuwägen oder über das individuelle Schriftbild – es gibt eine Vielzahl an Serifenschriften – abzumildern.
Beispiele für Serifenschriften:
3. Egyptienne
Egyptienne-Schriften zeichnen sich durch eine weitgehend einheitliche Schriftstärke aus – und die ist in der Regel recht fett gehalten. Die Buchstaben verfügen über Serifen, die aufgrund der einheitlichen Schriftstärke besonders prägnant hervortreten. Manche Klassifikationssysteme ordnen die Egyptienne daher auch den Serifenschriften zu.
Zum Vergleich: Die Serifen bei herkömmlichen Serifenschriftarten wie Times New Roman sind in der Regel dünner als die Buchstaben selbst. Bei Egyptienne-Schriftarten hingegen haben sie in etwa dieselbe Dicke. Auch die Buchstabendicke der Serifenschriftart Times New Roman variiert innerhalb der einzelnen Buchstaben. Der Strich des kleinen „e“ ist zum Beispiel dünner gehalten als der dicke Rand des Buchstabens. Auch dies ist bei Egyptienne-Schriftarten nicht der Fall.
Geeignet für:
Egyptienne eignen sich entsprechend hervorragend für Steakrestaurants, Barbershops und ähnliche Unternehmen – kurzum alle, die sich als Vintage-Marke etablieren möchten. Doch auch andere Marken können entsprechende Schriftarten verwenden, wenn sie dastehen möchten wie ein Fels in der Brandung – nicht umsonst heißen Egyptienne auf Englisch auch slab serif – „slab“ heißt auf Deutsch Platte, Tafel oder Fundament. Gerade innovative Produkte und Unternehmen können darum mit Egyptienne selbstbewusst präsentiert werden.
Allerdings sollten Egyptienne aufgrund ihres massiven Erscheinungsbildes nur für Überschriften und Logos verwendet werden – für alles andere nur in begründeten und wohldurchdachten Ausnahmefällen. Außerdem äußert sich in ihnen ein selbstbewusstes Auftreten. Wenn Sie Ihre Werbebotschaft oder Ihre Marke eher subtil, freundlich oder auf eine verspielte Art vermitteln möchten, sind Egyptienne tendenziell eher ungeeignet.
Entstehung:
Egyptienne-Schriftarten wurden um das Jahr 1820 entwickelt. Zeitungen und Romane verwendeten in dieser Zeit in der Regel herkömmliche Serifenschriften. Die Besonderheiten der Egyptienne erlaubten es daher, Botschaften und Markennamen besonders hervorzuheben, weil sie für die meisten Leser ungewohnt waren und daher ins Auge sprangen. Es besteht zwar kein Zusammenhang des Namens „Egyptienne“ mit der ägyptischen Kultur oder Typografie. Gleichwohl fällt die Namensgebung in eine Zeit, in der die ägyptische Kultur sehr modisch war und daher als Inspiration gedient haben dürfte. Aus technischen Gründen waren die meisten Schreibmaschinenschriften vorrangig Egyptienne-Schriften – es wäre schlichtweg ein höherer Aufwand gewesen, die einzelnen Bestandteile der Buchstaben in verschiedener Druckstärke abzubilden.
Marken mit Egyptienne Schriften:
Vorteile:
Ein Logo oder eine Überschriftart in einer Egyptienne ist ein Statement – und zwar ein deutliches Statement, das nichts, aber auch wirklich gar nichts versteckt. Aufgrund der Popularität dieses Schrifttyps im 19. Jahrhundert ist er uns unter anderem von alten Bonbondosen, alten Werbeschildern und alten Markenlogos bekannt. Aus diesem Grund assoziieren wir Egyptienne-Schriften mit Retro-Design und Retro-Artikeln. Diese Tatsache hat im Zuge der Retro-, Nostalgie- und Vintagemode der letzten Jahre Egyptienne-Schriftenzu neuer Popularität verholfen. Dies ist auch der Grund, warum wir sie hier einzeln listen und nicht einfach den Serifenschriften unterordnen.
Nachteile:
Egyptienne sind sehr klobig und sehr robust. Das ist gut für kurze Statements, behindert aber die Leserlichkeit längerer Texte (im wahrsten Sinne des Wortes) massiv. In digitalen Anwendungen, besonders auf kleinen Bildschirmen, können Egyptienne-Schriften daher schwerer lesbar sein. Ihre markante Optik wirkt in minimalistischen Designs oft zu dominant und kann bei langen Texten ermüdend sein.
Beispiele für Egyptienne Schriften:
4. Dekorative Schriftarten
Dekorative Schriftarten zeichnen sich durch ein besonders individuelles Design aus. Das Aussehen dieser Schriften kann sich sehr stark unterscheiden: Manche wirken sehr modern, andere eher altbacken, mache klobig, andere schlank, manche verschnörkelt, andere hingegen schlicht.
Geeignet für:
Da bei dekorativen Schriftarten die Grenze zwischen Text und Bild verschwimmt, eignet sich dieser Schrifttyp hervorragend für Logos, die den Unternehmensnamen in sich aufnehmen. Das individuelle Schriftdesign erlaubt hier ein sehr starkes visuelles Branding. Bereits für Überschriften, in jedem Fall aber für längere Texte, ist dieser Schrifttyp in der Regel völlig ungeeignet. Hier lassen sich allenfalls die ersten Buchstaben von Absätzen in dekorativer Schriftart formatieren, um zum Beispiel das mit dem Logo etablierte Branding in Texten zu zitieren. Wichtig ist hierbei aber ein sparsamer Einsatz der Schriftart, um den Leser nicht zu überfordern. Weiterhin kommt es bei dekorativen Schriftarten noch stärker darauf an, das Design perfekt abzustimmen. Ansonsten wirken dekorative Schriftarten schnell irritierend und fehl am Platze.
Entstehung:
Vorläufer der dekorativen Schriftarten sind die sogenannten Lombarden aus spätmittelalterlichen Handschriften. Dieser Begriff bezeichnet die großen und andersfarbigen Buchstaben, die meist zu Beginn von Texten und Abschnitten in Handschriften zu finden sind. Lombarden erstrecken sich oft über mehrere Zeilen und sind in vielen Fällen mit Bildelementen verziert. Keine Frage: Diese Lombarden sind nur ein Beispiel dafür, dass Menschen Schriftelemente schon früher dekorativ verziert haben – im Prinzip, seit es die technischen Möglichkeiten dazu gab.
Marken mit dekorativen Schriften:
Vorteile:
Dekorative Schriftarten ermöglichen ein individuelles und besonderes Schriftbild, das sich deutlich von verbreiteten Schriftarten, aber auch von den Schriftarten der Konkurrenz unterscheidet. Zudem lässt sich das Design spezifisch an den Markenkern des eigenen Unternehmens anpassen – der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Ihre Vielfalt in Form und Stil ermöglicht es Designern, kreativ zu arbeiten und gezielt eine visuelle Aussage zu treffen.
Nachteile:
Dekorative Schriften können oft schwer lesbar sein, besonders in kleineren Größen oder bei längeren Texten. Sie wirken schnell überladen, wenn sie zu häufig oder an unpassenden Stellen eingesetzt werden. Zudem sind sie oft nicht vielseitig genug für allgemeine Anwendungen und können das Gesamtdesign dominieren, was zu einer unharmonischen Gestaltung führen kann.
Beispiele für Dekorative Schriftarten:
5. Hand- & Schreibschriften
Hand- und Schreibschriften gibt es nicht nur von Hand, sondern auch digital. Der Computer versucht dabei, ein händisches Schriftbild nachzuahmen. Dieses wirkt angesichts der normativen Vorgaben natürlich besonders gleichmäßig und ähnelt daher eher einem kaligrafischen Erzeugnis. Ob Druck- oder Schreibschrift: Mit beiden Schriftarttypen verleihst du deinem Text eine persönliche Note, die je nach Stil förmlicher oder lockerer ausfallen kann.
Die Übergänge zwischen Hand- und Schreibschriften sind fließend. Während manche zwischen eher künstlich und natürlich wirkenden Schriftbildern unterscheiden, sehen andere die Unterschiede vor allem darin, ob die Buchstaben wie bei einer Schreibschrift verbunden sind oder eher per Hand geschriebenen Druckbuchstaben ähneln.
Geeignet für:
Klar – wenn du einen Brief per Hand schreibst, spricht nichts dagegen, dass du Hand- oder Schreibschrift verwendest (solange deine Schrift nicht aussieht wie ein Betriebsunfall). Wenn du aber einen Text am PC verfasst, solltest du gute Gründe haben, diesen in Hand- oder Schreibschrift zu formatieren.
Dabei gilt es zuallererst zu beachten, dass kaum jemand lange Texte in Handschrift oder Schreibschrift lesen möchte – das ist einfach nur lästig und wirkt in vielen Fällen auch zu gewollt (oder so, als hätte Oma Erna gerade mit Word herumgespielt). Verwende diese Schrifttypen daher lediglich ganz bewusst für kurze Überschriften, Grüße oder Unterschriften. Paradoxerweise verstärkt das auch ihre Wirkung, da Handschrift und Schreibschrift das Geschriebene im Kontrast zum ansonsten maschinellen Schriftbild besonders stark hervortreten lassen.
Schreibschrift eignet sich dabei hervorragend, um deinem Unternehmen ein persönliches Branding zu verpassen. Ein Unternehmen mit Herzblut, das Dinge per Hand macht, in dem man sich kennt und persönlich mit seinen Kunden kommuniziert. Einladungen, Weihnachtsgrüße, persönliche Notizen – all das sind Texte, in die du kurze schreibschriftliche Elemente einfließen lassen kannst. Gerade förmliche Schreibschriften betonen mit ihren Schnörkeln und Schleifen (auch hier gilt: bitte nicht übertreiben) den festlichen Charakter des Anlasses oder den edlen Charakter eines Produktes. Ein eher zwanglos-lässiger Schreibschrifttyp kann etwa für die Zutatenliste eines Rezeptes verwendet werden, deren Design damit an Omas handgeschriebenes Kochbuch erinnert.
Entstehung:
Hand- und Schreibschriften werden verwendet, seit Menschen mit Feder und Tinte schreiben. Als Printschrift kamen sie jedoch erst mit der fortschreitenden Digitalisierung von Schreibprozessen in Mode – im Gegensatz zur Schreibmaschine kann ein Computer auch bei Schreibschriften ein harmonisches Schriftbild erzeugen.
Marken mit Hand- und Schreibschriften:
Vorteile:
Hand- und Schreibschriften verleihen einem Design eine persönliche, menschliche Note und wirken oft warm und einladend. Sie sind ideal, um einen individuellen, kreativen oder handgemachten Stil zu vermitteln und eignen sich besonders für Grußkarten, Einladungen oder Branding von Produkten, die Authentizität und Persönlichkeit ausstrahlen sollen.
Nachteile:
Diese Schriften können in längeren Texten oder kleineren Größen schwer lesbar sein. Sie wirken oft unprofessionell oder unpassend in formalen oder seriösen Kontexten. Zudem fehlt ihnen oft die Flexibilität für allgemeine Anwendungen, da ihr spezifischer Stil nur in bestimmten Designkontexten funktioniert und schnell überladen wirken kann.
Beispiele für Handschriftarten:
Fazit: Diese Schriftarten gibt es
Welche Schriftarten gibt es? In diesem Artikel haben wir die Hauptkategorien gezeigt, die sich in Bezug auf Schriftarten treffen lassen: serifenlose Schriften, Serifenschriften, Egyptienne, dekorative Schriftarten sowie Hand- und Schreibschriften. Natürlich lassen sich auch andere Unterscheidungskriterien einführen, zum Beispiel die Dicke, Höhe oder Breite der Buchstaben. Dennoch sollte dir unsere Übersicht weiterhelfen, grundlegende Unterschiede zwischen verschiedenen Fonts beziehungsweise Schriftarten zu erkennen, ihre jeweiligen Vorteile und Nachteile abzuwägen und die Schriftart für dein Projekt auszuwählen. Denn wenn du zunächst den geeigneten Schriftarttyp bestimmst, kannst du die Auswahl systematisch einschränken. Damit findest du die perfekte Schriftart für deine Website, dein Logo oder deinen Flyer viel schneller.
Jana P.
UX/UI-Designerin
Jana ist unsere Design-Expertin, sie haut nicht nur regelmäßig coole Designs raus, sondern überrascht und immer wieder mit ihren lockeren Sprüchen!
Durch ihr Talent für UX-Design und Barrierefreiheit schafft sie nicht nur Designs, die beeindrucken, sondern die für alle zugänglich und benutzerfreundlich sind. Außerdem bringt sie mit ihren kreativen Ideen jedes Logo und Web-Design aufs nächste Level – immer mit einem Auge für das Besondere und einem Augenzwinkern.